Wutanfälle und was sie über das Gehirn aussagen.
Heute geht es nochmal um Wutanfälle. Wann warst du das letzte Mal wütend?
Lasse dich auf keinen Fall aus der Ruhe bringen. Hoffentlich fühlst du dich gerade richtig wohl, geniesst vielleicht noch deinen Morgenkaffee und liesst diesen Böogartikel ganz ungestört. Danke dafür! Danke, dass du dir die Zeit nimmst und meinen Blog liest.
Wutanfälle kennt jeder und sie sind für jeden unangenehm. Egal, ob wir selber einen erleben, oder mit einer wütenden Person konfrontiert sind, schön ist das nicht. Es ist aber interessant. Die Art und Weise, wie sich Wut zeigt, sagt etwas über das Gehirn aus.
Wenn ich dein Brain Coach wäre und dich frage, wie äussert sich deine Wut, dann ist mein Ziel, herauszufinden, wie gut deine Gehirnhälften vernetzt sind und wie gut du mit Stress umgehen kannst. Die anatomischen Strukturen im Gehirn beeinflussen direkt, wie und wann jemand wütend wird.
Das erkläre ich gerne wieder mit dem Rennpferd Vergleich. Pferde lösen ihre Probleme von Natur aus durch Flucht. Sie sind Fluchttiere. Wenn ein Pferd etwas beängstigendes erlebt (lauter LKW fährt vorbei), dann rennt es instinktiv weg. Ab da macht es einen grossen Bogen um ähnliche Situationen und ist sofort super gestresst, wenn wieder ein lauter LKW auftaucht. So ein Pferd ist gefährlich und unberechenbar, weil niemand weiss, wann der nächste LKW um die Kurve kommt.
Wie kann das Pferd lernen, mit so einem Stress umzugehen? Ein Pferd ist ein sehr soziales Wesen, Empathie fähig und kann die Gefühle von anderen Pferden und Menschen lesen. Wenn es das nächste Mal mit einem erfahrenen ruhigen Pferd oder einem ruhigen Menschen an seiner Seite dem lauten LKW begegnet, dann hilft ihm der ruhige Gemütszustand von seinem Begleiter dabei, seine eigenen Emotionen wieder zu beruhigen. Sein Gehirn übernimmt den Gemütszustand des anderen Stück für Stück und lernt: Ein lauter LKW ist zwar unangenehm, aber nicht gefährlich und er verschwindet nach kurzem wieder. Kein Grund in Panik zu geraten.
Jede solche Erfahrung verändert die Gehirnstruktur und vernetzt die beiden Gehirnhälften immer besser miteinander. Das wunderbare Ergebnis ist: Das Gehirn lernt, sich selber schneller und einfacher zu beruhigen, trotz Stress (lauter LKW). Die Voraussetzung ist aber die Gegenwart von einem Ruhepol, einem entspannten Gehirn.
Auf den Menschen übertragen bedeutet das, dass jedes Gehirn die Begleitung von einem erfahrenen und ruhigen Anderen braucht, um die Bewältigung von Stress zu lernen. Neben einer ruhigen Begleitung braucht ein Gehirn natürlich auch eine Gelegenheit, sich beruhigen zu müssen, also einen Stressor. Herausforderungen, neue Situationen, Konfrontation. Jedes Mal, wenn es sich dann mit Hilfe des anderen wieder beruhigt hat, ist die Verbindung zwischen seinen Gehirnhälften stärker geworden. Eine stabile Verbindung zwischen Rechts - Emotionen, wie Wut - und Links - Kontrollfähigkeiten und rationale Überlegungen – wächst dann mit der Zeit und die linke Seite kann immer schneller und effektiver die rechte Seite beruhigen, wenn wieder sehr starke Emotionen ausbrechen. So wird jeder Wutanfall eine Trainingseinheit für das Gehirn :)
Das heisst, wenn du dein eigenes Gehirn fördern und trainieren möchtest, dann verbringe viel Zeit mit Menschen, denen du vertraust, die beruhigend auf dich wirken und dir empathisch zuhören. Wenn das nicht geht, nimm einen Gegenstand oder ein Bild von einer liebevollen Person mit, wenn du etwas stressiges meistern musst. Stelle dir immer wieder diese Person neben dir vor und beobachte vor deinem inneren Auge, wie sie ruhig und konstruktiv bleibt.
Hatte dein Kind in den letzten Tagen einen Wutanfall und hast du meine 5 Tipps einmal ausprobieren können? Wenn du das Gehirn von deinem Kind fördern und trainieren möchtest, dann beobachte zuerst diene Emotionen, wenn es einen Wutanfall bekommt. Bleibe ganz nahe bei ihm, wenn das für dich ok ist und zähle von 90 rückwärts. Nach 90 Sekunden hat sein kleiner Körper die Stresshormone mit deiner ruhigen Präsenz schon wieder über die Nieren zersetzt. Frei von Stresshormonen fühlt sich dein Kind gleich wieder viel wohler und lässt sich auch gerne bald wieder in den Arm nehmen. Gemeinsam könnt ihr dann den vergangenen Wutanfall besprechen.
An diesem Punkt möchte ich dir herzlich gratulieren! Du hast gerade die Gehirnstruktur von einem anderen Menschen verbessert! Das ist für uns alle ein grosses Geschenkt und für dein Kind Gold wert!
Sehr viele Menschen haben mit dem Thema Wut Probleme. Deshalb habe ich ein einfaches kurzes Audio-Training zusammengestellt, mit dem gerade Eltern ihr Kind sofort unterstützen können. Das Audio-Training kannst du hier bekommen.
Kennst du auch jemanden, der gerne gelassen auf die Wutanfälle seiner Kinder reagieren möchte? Leite ihm gerne diesen Blogartikel weiter . Es lohnt sich! Jeder Wutanfall verbessert oder verschlechtert die Strukturen im Gehirn.
Wenn du Fragen dazu hast, oder mehr erfahren möchtest, dann schreibe mir gerne.
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Wenn dich das Thema Gehirn Pflege und Gesundheit allgemein interessiert, abonniere gerne meinen neuen Podcast. Ein starkes Gehirn macht dich noch entspannter, glücklicher und sehr viel erfolgreicher! Du wirst es bei dir und deinem Kind gleich merken.